Fallbericht
über einen ca. 4 wöchigen Bock
Folgekomplikationen
Nach
2-3 Monaten kann man nun die ersten Komplikationen erkennen. Da Gudi
seine Füße anders belasten muss, kommen nun die ersten
Druckstellen unterm Fuß beim
kleinen Zeh.
Schlimm betroffen ist nicht der Fuß mit der ehemaligen
Knochenauflösung, sondern der andere Hinterfuß.
An diesem fehlt
einfach zuviel, um normal laufen zu können.
Fußdeformitäten sowie Gelenkfehlstellungen im Skelettsystem haben einen Einfluss,
s.d. sich hier nun ein
Druckgeschwür gebildet hat. Heilung ist meist nur durch Entlastung möglich, aber wie??
Nun, das war
nicht mehr das Problem, denn kurz darauf schwoll sein Fuß (wo die
Kapillare drinne stecke) über Nacht wie ein Ballon an.
Er kroch mir halb auf den
Rücken gedreht vor Schmerzen entgegen.
Diagnose war erschütternd: die Knochenauflösung betraf nun
das Sprunggelenkt und einen weiteren Zeh.
In seinem Fall bestand keine Behandlungsmöglichkeit mehr, er
musste schweren Herzens eingeschläfert werden.
So war er kurz vorher noch drauf:: Video
am rechten Hinterfuß sieht am deutlich die
rötliche
Druckstelle auch ist die schmale Lauffläche mit nur
2 Zehen zu erkennen
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Druckstelle rechter Hinterfuß
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hier noch mal
der
Zeh mit Knochenauflösung
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aufgrund dessen konnte er nicht mehr
weiter leben :(
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Fazit:
Die Erfahrung
lehrt mal wieder (und auch die von Sams Ballengeschwür),
wie ernst so eine Infektion zu nehmen ist.
Die Wahl der Antibiotika ein AB wie Clindamycin.
Nebenfolgen sind hier erst mal das kleinere Übel, denn wenn man die Erreger, die sich in den
Muskeln, Sehnen und Knochen befinden,
nicht eliminieren kann, ist der Kampf eh verloren. Man muss aber
bedenken, dass selbst mit den besten Medikamenten sich keine Besserung einstellen kann und sollte nicht all zu lange mit
der Einschläferung warten, denn die Schmerzen einer solchen Infektion
sind mit normalen Schmerzmitteln (wie
Metacam, Novalgin) nicht auszuschalten.
Ist nur ein Körperglied betroffen und man kann davon ausgehen,
dass die Erreger sich noch nicht im Körper ausgebreitet haben, könnte man,
wenn die Ratte sonst "ok" ist, an
eine Amputation denken.
Gerade Amputationen sind aber nicht ohne. Sie sind als sehr schmerzhaft eingestuft, man muss mit Phantomschmerzen (bei
25% bleibend),
Stumpfschmerzen akut postoperativ aber auch 60% chronisch rechnen.
Empfehlung:
möglichst während der OP mit der Schmerztherapie beginnen und
mindest. die nächsten 10 Tage folgend. Schmerzmittelwahl sollte
schon eines sein, welches solche Schmerzen auch wirklich eindämmen
kann.
(Quelle: http://www.gv-solas.de/auss/ana/schmerzen.pdf)
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