Hormonelle Entleisung durch Hypophyse
Alter 18 Monate
- Zitzen schauten deutlich hervor
- kratze sich häufig unterm Bauch
- 2 Mammatumore an einer Milchleiste, wurden operativ entfernt
(deutlicher Milchfluß)
Ca. 2 Monate nach der Tumor-OP
Verhaltensauffälligkeit:
- stelziger Gang,
- birnenförmiger Bauch,
- Polyurie,
- hängende Ohren,
- rechtes Auge wurde
herausgedrückt,
- zeigte Unwohlsein und wirkte nervös.
Ich hatte das Gefühl, dass hier mehrere Ursachen vorhanden waren,
die jedoch sehr wahrscheinlich alle zusammenspielten, was sich nach der
Obduktion auch bestätigte.
Sie wurde daraufhin geröngt.
Aufgrund des Röntgenbefundes wurde sie schnellstens operiert, da
Veränderungen der Geschlechtsorgane zu vermuten waren.
OP-Kastration: beide Ovarien waren voller Zysten und
"verdickt" (eine
größere Nr.2)
eine "Verkapselung" an einem
Gebärmutterhorn (mit Eiter
gefüllt Nr.1)
BITTE BEACHTEN:
starke Schmerzen nach so einer OP sind definitiv vorhanden!! und
müssen mit starken Schmerzmitteln behandelt werden, wie Novalgin.
Diese Schmerzsymptome sind gut sichtbar und eindeutig.
Es handelt sich hier um viszeralem Schmerz. Hier helfen nicht alle
Schmerzmittel, z.B. bleibt Meloxicam wirkungslos.
Größe der Wundnaht
Info
4 Monate nach der Kastration
- rechtes Auge wurde herausgedrückt
- deutliches fressen von Papier, nicht nur anknabbern
- es wurde in Holz, Kalksteine, Papier spontan häufig
reingebissen
- das Becken war herabgesetzt beim Laufen
Verdacht auf Schmerzen im Kopf- und Bauchbereich, worauf sie sofort
einschläfert wurde.
Obduktionsbefund
Hauptursache der Erkrankung: zystisches Hypophysenadenom
Info
Zystische
Veränderungen der Eierstöcke kommen häufig
vor. Es muss davon ausgegangen werden, dass, wie auch bei anderen
Tierarten, hormonelle Dysregulationen
(unzureichende Ausschüttung
von LH durch die Adenohypophyse) für dieses Geschehen
verantwortlich sind.
Aus klinischer
Sicht können unterschiedliche Arten von Zysten
vorkommen, die auch mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen:
- Große, hormonell inaktive
Zysten führen zu einer
Verdrängung anderer Bauchhöhlenorgane, besonders des
Darmtrakts. Es resultieren Verdauungsstörungen durch Behinderung
der
Darmpassage sowie Abmagerung
durch Einschränkung der
Futteraufnahmekapazität. Die Ratten fressen zwar kontinuierlich,
sind aber dennoch nicht in der Lage ausreichende
Futtermengen
aufzunehmen. Solche Tiere haben ein umfangsvermehrtes,
birnenförmiges Abdomen. Anhand der vorstehenden Wirbelsäule
wird jedoch der Grad der Abmagerung deutlich
Durch
Organverdrängung kann es außerdem zu einem verstärkten
Druck auf das Zwerchfell kommen, sodass die Atemfunktion
beeinträchtigt ist.
- Kleine, hormonell aktive Zysten
führen über anhaltend
hohe Östrogenspiegel zu Alopezie und Suppression des
Knochenmarks. Bei solchen Tieren ist zudem gehäuft ein
hypersexuelles Verhalten zu
beobachten.
- Große Zysten, die zudem
eine hohe hormonelle Aktivität
aufweisen, vereinen beide oben beschriebene Symptomkomplexe.
Autor(en): A. Ewringmann, B.
Glöckner
Hypophysenadenom
- Tierart
Benigner Tumor von Zellen der
Adenohypophyse ausgehend. Da das Diaphragma sellae bei der Ratte nicht
durchgängig ist, kann der Tumor nach dorsal ins Gehirn wachsen.
Das Diaphragma sellae ist der
Anteil der Dura mater an der Hirnbasis,
der die Sella turcica überspannt und damit die Hypophyse von den
basalen Hirnanteilen abtrennt.
Quelle:
http://www.animalpatho.org/olecture/organzentrierte_pathologie_lo.html?uname=/vetpath/ozp&show=814&module_id=11869
Quelle:
Universität Bern,
Zoologisches Institut "Morphologie und Anatomie der Ratte"; Fotos von
J.-P. Airoldi
Das Kleinhirn ist
ein Teil des Gehirns von Wirbeltieren,
der sich dem Hirnstamm hinten auflagert und sich unterhalb der
Okzipitallappen des Großhirns in der hinteren
Schädelgrube befindet.
Zusammen
mit dem
verlängerten Rückenmark und der Brücke bildet
es das Rautenhirn. Brücke und Kleinhirn werden als
Hinterhirn zusammengefasst.
Das Kleinhirn erfüllt
wichtige Aufgaben bei der Steuerung der
Motorik:
es ist zuständig für Koordination, Feinabstimmung, unbewusste
Planung
und das Erlernen von Bewegungsabläufen.
Zudem wird ihm neuerdings auch
eine
Rolle bei zahlreichen höheren kognitiven Prozessen zugeschrieben.
Die Aufgabe des Kleinhirns ist vor
allem eine Feinabstimmung der
Motorik, sprich eine Hemmung überschwänglicher „Grobmotorik“.
Bei einer Schädigung oder
Funktionsstörung des Kleinhirns
können je
nach Lage und Ausdehnung des betroffenen Areals eine Reihe von
charakteristischen Symptomen auftreten.
Die allgemeinste Bezeichnung und
Oberbegriff
für die meisten Kleinhirnsymptome ist die Ataxie.
Im Einzelnen können vorliegen:
bei Läsionen des
Vestibulocerebellums
durch Störung der
Koordination der Augenbewegung ein
Nystagmus
durch mangelnde
Stützmotorik eine Rumpfataxie, die
Unfähigkeit, die für
das Stehen und Sitzen nötigen unbewussten Korrekturbewegungen der
Rumpfmuskulatur ausreichend
durchzuführen;
bei Läsion der medianen
(vermalen) Zone des Spinocerebellums
eine Stand- und Gangataxie,
ein unsicherer, wankender Stand und
Gang.
bei Läsion der
intermediären oder paravermalen Zone des Spinocerebellums
steht die mangelnde
Kontrolle und Koordination der
Bewegungsdurchführung im Vordergrund, was sich durch eine Reihe
von
Symptomen äußert:
Störungen der
Zielmotorik: Bei Hypermetrie über das Ziel
hinausschießende bzw. bei Dysmetrie am Ziel vorbei treffende
Bewegungen.
Die Unfähigkeit,
schnell nacheinander und abwechselnd
antagonistische
Bewegungen durchzuführen, bezeichnet man als Dysdiadochokinese.
Quelle: Wikipedia
Links
über
Hypophysentumor
mit Fotos::
http://ratguide.com/health/neoplasia/pituitary_tumor.php
http://ratguide.com/health/figures/pituitary_anatomy_figure_2.php
http://ratguide.com/health/figures/pituitary_anatomy_figure_1.php