bestätigter Verdacht auf
Hypophysentumor
Alter & Herkunft der Ratte: > 2,5 Jahre altes
Rattenweibchen
aus dem Tierheim
Dike
Auffälligkeiten:
° erst leichter Haarausfall im beidseitigen Flankenbereich, der
sich langsam verstärkte und auch am Bauchbereich ausbreitete;
° kurz vor der Einschläferung hatte sie extremen Haarwuchs an
den Pfoten, vor allem Hinterpfoten (waren richtig pelzig);
sie wirkte müder und bekam erste neurologisch
sichtbare Symptome (Feinmotorikstörungen);
° kurz danach zeigte sie erste Schmerzsymptomatik (Kopfbereich) und
wurde eingeschläfert;
Foto links: Fell noch
normal
Foto rechts: sichtbarer Haarausfall
Video:
Essen
und Feinmotorik der Vorderpfoten
Mehr über neurologische Symptome hier.
Befund:
Im Bereich der Hypophyse war eine, ca. 0,5cm
im Durchmesser
große, rötliche Umfangsvermehrung nachweisbar.
Bei der Umfangsvermehrung der Hypophyse handelt es sich um ein Adenom.
Zusätzlich zur Alopezie (Haarausfall) wies sie zum Todeszeitpunkt
eine Glucosurie auf.
Die durch das expansive Wachstum der benignen, neoplastischen
Veränderung resultierende Kompresseon des Neuroparenchyms
erklärt hinreichend
die anamnestisch geschilderte klinisch-neurologische Symptomatik.
Erklärbar der u.A. fehlenden Feinmotorik ist , dass der
Hypophysentumor
dorsal wachsend ist und dort auf Kleinhirn und evtl auch
Rückenmark
trifft und schädigen kann.
Auch der Haarausfall kann durch den Hypophysenadenom erklärt
werden (endokrin aktive kortikotrope Adenome der Hypophyse leiten sich
meist von ACTH-Zellen ab
und gehen klinisch durch mit einem hypophysären Morbus Cushing
einher.
(Quelle: Spezielle Pathologie für die Tiermedizin -
herausgegeben von Wolfgang Baumgärtner,Achim Dieter Gruber)
Info
Net
Hypophysenadenom - Tierart
Häufig bei Hund, Pferd und
Ratte, seltener bei der Katze.
Definition
Benigner Tumor von Zellen der
Adenohypophyse ausgehend. Da das Diaphragma sellae bei der Ratte nicht
durchgängig ist, kann der Tumor nach dorsal ins Gehirn wachsen.
Das Diaphragma sellae ist der Anteil der Dura mater an der Hirnbasis,
der die Sella turcica überspannt und damit die Hypophyse von den
basalen Hirnanteilen abtrennt.
Quelle:
http://www.animalpatho.org/olecture/organzentrierte_pathologie_lo.html?uname=/vetpath/ozp&show=814&module_id=11869
Quelle-Foto: Praktikum Allgemeine Zoologie von Charles F. Lytle /
John R. Meyer
Das Kleinhirn (Cerebellum) ist ein Teil des Gehirns von Wirbeltieren,
der sich dem Hirnstamm hinten auflagert und sich unterhalb der
Okzipitallappen des
Großhirns in der hinteren Schädelgrube befindet. Zusammen
mit dem
verlängerten Rückenmark (Myelencephalon) und der Brücke
(Pons) bildet
es das
Rautenhirn (Rhombencephalon). Brücke und Kleinhirn werden als
Hinterhirn (Metencephalon) zusammengefasst.
Das Kleinhirn erfüllt wichtige Aufgaben bei der Steuerung der
Motorik:
es ist zuständig für Koordination, Feinabstimmung, unbewusste
Planung
und das
Erlernen von Bewegungsabläufen. Zudem wird ihm neuerdings auch
eine
Rolle bei zahlreichen höheren kognitiven Prozessen zugeschrieben.
Die Aufgabe des Kleinhirns ist vor allem eine Feinabstimmung der
Motorik, sprich eine Hemmung überschwänglicher „Grobmotorik“.
Bei einer Schädigung oder Funktionsstörung des Kleinhirns
können je
nach Lage und Ausdehnung des betroffenen Areals eine Reihe von
charakteristischen
Symptomen auftreten. Die allgemeinste Bezeichnung und Oberbegriff
für die meisten Kleinhirnsymptome ist die Ataxie.
Im Einzelnen können vorliegen:
bei Läsionen des
Vestibulocerebellums
durch Störung der Koordination der Augenbewegung ein Nystagmus
durch mangelnde Stützmotorik eine Rumpfataxie, die
Unfähigkeit, die für
das Stehen und Sitzen nötigen unbewussten Korrekturbewegungen der
Rumpfmuskulatur ausreichend durchzuführen;
bei Läsion der medianen
(vermalen) Zone des Spinocerebellums
eine Stand- und Gangataxie, ein unsicherer, wankender Stand und Gang.
bei Läsion der
intermediären oder paravermalen Zone des Spinocerebellums
steht die mangelnde Kontrolle und Koordination der
Bewegungsdurchführung im Vordergrund, was sich durch eine Reihe
von
Symptomen äußert:
Störungen der Zielmotorik: Bei Hypermetrie über das Ziel
hinausschießende bzw. bei Dysmetrie am Ziel vorbei treffende
Bewegungen.
Die Unfähigkeit, schnell nacheinander und abwechselnd
antagonistische
Bewegungen durchzuführen, bezeichnet man als Dysdiadochokinese.
Quelle: Wikipedia
Links über Hypophysentumor
mit Fotos::
http://ratguide.com/health/neoplasia/pituitary_tumor.php
http://ratguide.com/health/figures/pituitary_anatomy_figure_2.php
http://ratguide.com/health/figures/pituitary_anatomy_figure_1.php