Rattencoronaviren (meine Zusammenfassung)
° RNA-Viren
° dazu gehören:
Parker´s Rat Coronavirus
(PRCV) Sialodacryoadenitisvirus (SDAV)
Klinische
Symptomatik
° zuerst besiedeln
die Viren die oberen und unteren Atemwege, von da aus infizieren sie
die
Speichel- und Tränendrüsen;
° die
größte klinische Gemeinsamkeit ist eine Schwellung im
unteren Halsbereich (nach 5-7 Tagen),
geschwollende und ödematöse Speicheldrüsen und
vergrößerte regionale Lymphknoten;
SDAV : hohe Wahrscheinlichkeit der
Infektion der Speicheldrüsen;
RCV : eher gering.
°
gelegentliche Augenschäden wie Keratokonjunktivitis,
Hornhauttrübungen und Geschwüre,
"Glubschaugen" einseitig oder beidseitig, Lichtempfindlichkeit;
° gelegentlich
bleiben chronische Augenschäden bestehen, wahrscheinlich als eine
Folge der
zerstörenden Effekte der Harderian-Drüse und anderer Tränendrüsen;
° der dadurch
verminderte Tränenfluss macht das Auge für Bakterien
angreifbar;
Zusätzlich
können nichtspezifische klinische Symptome auftreten, wie
° "Rote Tränen"
(chromodacryorrhea) aus Augen und Nase wird beim Putzen verschmiert,
was z.B.
dann an den Vorderfoten zu erkennen wäre;
°
Erkältungssymptome wie Schnupfen, Atemgeräusche usw (welche
gewöhnlich nach 5-7 Tagen auftreten)
° verminderte
Nahrungsaufnahme / Appetitlosigkeit
Jüngere
infizierte Ratten können schwerer erkranken als ältere
Ratten; Störungen des Immmunsystems
(z.B. schon vorhandene Infektionen und/oder Erkrankungen) und die
unterschiedlichsten Belastungssituationen
(z.B. Stress) verstärken die Krankheitserscheinungen und
können den Verlauf verschlimmern und zu
sekundären Infektionen führen
Verlauf der
Virusinfektion
Die Übertragung
kann durch die Sekrete der Ratten direkt oder auch einfach durch
Kontakt
("handling" und Kleidung) erfolgen.
° Ansteckung 100% ,
tödlicher Verlauf sehr gering, abhängig von schon vorhandenen
Erkrankungen
und Sekundärinfektionen;
° das Einsetzen der
antiviralen Immunität beendet die Infektion
° Immunität
bietet Schutz, ist aber begrenzt auf weniger als 6 Monate
Bei einer
Einzelratte ist innerhalb 7-14 Tagen (durchschnitt 10) das Virus
eliminiert, dies bedeutet, dass
die Ratte nicht mehr ansteckend ist.
Da das Virus
hochinfektiös ist geht man bei einem Rattenbestand davon aus, dass
hier die Elimination innerhalb
6-8 Wochen geschehen ist: das Virus breitet sich in einem Rattenrudel
sehr schnell aus und die Immunantwort
elimiert das Virus innerhalb weniger Wochen und schützt vor
einer Reinfektion, d.h. die Infektion läuft sich tot.
Vorraussetzung: keine
Anschaffung neuer Ratten, auch keine Urlaubstiere usw für die
Dauer von 6-8 Wochen .
Nachweis
Diagnose der
Virusinfektion
1) klinsche
Symptome,
2) optisch
sichtbare und histologische Schäden,
3) Virusnachweis,
4)
Antikörpernachweis;
Die Methoden 1, 2, und 3
sind nur anwendbar für die akute Phase der Virusinfektion, d.h.,
es wird das Virus selbst nachgewiesen.
Die klinischen
Symptome and pathologische Veränderungen, welche während der
1.-2. Woche auftreten
(=akute Phase), sind die Hauptmerkmale/Diagnose von SDA.
Im Gegensatz dazu
verläuft die RCV-Infektion, wie bisher beobachtet wurde,
überwiegend mit nur geringen
klinischen Krankheitszeichen, welche eine milde pathologische
Veränderung in den oberen und unteren
Atemwegen bewirkt.
In den ersten ~10 Tagen
kann das Virus nachgewiesen werden mittels "fluorescein-labeled
virusspecific antibodies"
und dem Elektronenmikroskop.
Da man aber diese Phase
als normaler Rattenhalter kaum mitbekommt, bleibt nur der
Antikörpernachweis
mittels z.B. ELISA und IFA.
Die Anwesenheit im Serum
von Antikörpern (SDAV / RCV) deutet auf eine ältere /
vorausgehende Infektion hin.
Man kann bei diesen
Tests nicht unterscheiden, ob es sich um SDAV oder RCV handelt.
Auch kann man anhand
dieser Tests beim positiven Befund keine Aussage darüber treffen,
ob es sich um eine
frische oder ältere Infektion handelt.
Antikörper
können noch einige Monate nach der Infektion nachgwiesen werden.
Diese Immunität hält jedoch nicht
länger als gewöhnlich 6 Monate an, danach können sich
die Ratten erneut infizieren, wobei die Symptome dann
sehr viel milder auftreten
Für diesen Nachweis
ist nicht viel Serum nötig, dies kann eine Ratte ohne weiteres
"spenden".
Alle wichtigen Daten zur
Blutprobe und Versand werden auf http://biodoc-online.de//serum.html
beschrieben.
Biodoc wäre auch
ein Labor in Deutschland (Hannover), welches man für die
Virusuntersuchungen bei
Heimtierratten beauftragen kann.
"BioDoc
führt serologische und molekularbiologische Untersuchungen zur
Diagnose von viralen, bakteriellen
und parasitären Infektionen bei kleinen Laboratoriumstieren (Maus,
Ratte, Hamster, Meerschweinchen und
Kaninchen) durch. Des Weiteren beraten wir unsere Kunden bei Fragen zur
Diagnostik und Bekämpfung von
Infektionen dieser Tiere."
Was bedeutet dies nun
für die Rattenhalter?
Sie müssen wissen,
dass sie durch Pflege-, Urlaubs-, und neuen Ratten das Virus
einschleppen können, obwohl diese Ratten äußerlich
gesund wirken können.
Bei der Aufnahme von
neuen Ratten ist eigentlich eine Quarantäne mind. 5 Wochen, besser
6-8 Wochen,
nötig und dies bedeutet nicht, dass sie nur in einem anderen
Zimmer in der selben Wohnung stehen.
Diese Quarantäne kann eben in der Wohnung kaum, eher nicht
eingehalten werden.
Sie könnten aber
auch Blut von den neuen Ratten untersuchen lassen, so weiß man in
wenigen Tagen, ob die
Ratten dem Virus in der letzten Zeit ausgesetzt waren.
Genauso natürlich
auch umgekehrt, die eigenen können andere Ratten infizieren.
Wichtig: wenn das
Symptom "dicker / geschwollener Hals" auftritt, wäre eine
Virusuntersuchung zu empfehlen,
damit man weiß, ob man und seine Ratten eine Gefahr für andere
Rattenhalter bzw. deren Ratten bedeutet.
Wenn die eigenen Ratten positiv sind, sollte 6-8 Wochen kein anderer
Rattenhalter das Tierzimmer betreten und
nach dem Besuch sich gründlich desinfizieren.
Coronaviren sind empfindlich gegen Lösungsmittel z.B. Ether,
organische Lösungsmittel für lipohile Substanzen,
70% Ethanol und damit auch alkoholische Händedesinfektionsmittel,
gegenüber handelsüblichen
Desinfektionsmitteln sind keine besonderen Resistenzen bekannt.
SDAV und RCV verlieren ihr Infektiösität bei 37°C
über 3h und nach erhitzen auf 56°C für 30 minuten,
(Holz im Ofen bei 100°C für 15min ausheizen, Textilien
kochen), bei Raumtemperatur sind Coronaviren
relativ stabil (~2 Tage).
Coronaviren haben ein begrenztes Wirtsspektrum, der Mensch kann sich
nicht anstecken.
Infos wurden von mir
als Laie zusammengestellt.
Quellen:
chapter7 (COMMON DISEASES RAT PATHOGENS), RAT CORONAVIRUSES
(Technical Bulletin,October 1983,Vol. 2,No. 2), Die Gesellschaft
für Versuchstierkunde (GV-SOLAS) ,
http://www.dar.emory.edu/lam_archives_sdav_rat.htm & das Labor
Bio-DOC
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