Selbsttraumatisierung und die Folgen durch Cortison bedingte
Immunsuppression (Sepsis)
& Murine Ulcerative Dermatitis (MUD)
Tad:
Einzug mit ~10 Wochen
aus dem Tierheim
Im Alter von ca. 1 Jahr
begann er sich am Nacken und Rücken blutig zu kratzen.
Es wurde im frühen Stadium eine Hautbiopsie genommen, ohne Befund
(keine Parasiten, Hefen, Bakterien - Immunerkrankung wurde auch
ausgeschlossen).
Er wurde mit einem
Antiparasitikum mehrmals behandelt, um Parasiten ausschließen zu
können.
Es gab keine Verbesserung,
es wurde immer schlimmer, sah oft auch stressbedingt aus.
Cortison und Antibiotika
halfen anfangs, jedoch nach dem Absetzen des Cortisons fing er wieder
an, sich selber zu verletzen und die Menge
an Cortison mußte von mal zu mal höher dosiert werden. Er
wurde nach Bedarf zusätzlich immer mit einem Antibiotikum
abgedeckt, da durch
die
Immunsuppression die Gefahr einer erhöhte Infektanfälligkeit
bestand. Dieses Risiko sind wir eingegangen, denn sonst wäre seine
Lebensqualität
nicht mehr gegeben gewesen.
hier
die betroffenen Stellen vor
Cortisonbehandlung
und hier während der Cortisonbehandlung
Nach 8
Monaten ist dann das passiert, wovor wir uns fürchteten: akutes
Herz- und Kreislaufversagen in der Nacht (durch Obduktion
bestätigt).
Obduktionsbefund (Ausschnitte):
bei der pathologisch-histologischen
Untersuchung zeigte die Haut eine hochgradige Entzündung
mit Bakterienrasen und Krusten.
Die Lunge wies hochgradige, embolisch-eitrige Pneumonie mit
Bakterienrasen.
In der Leber war eine mittelgradige eitrige Hepatitis zu beobachten.
Im Pankreas stellte sich eine eitrige Entzündung dar sowie eine
Hyperplasie.
Die Nieren wiesen eine hochgradige, embolisch-eitrige Herdnephritis mit
hochgradige, Bakterienrasen auf.
Im Darmtrakt fanden sich hochgradig Bakterien.
Im Großhirn fand sich eine geringgradige pyogranulomatöse
Enzephalitis.
Unilateral wiesen eine Schilddrüse und eine Nebenniere eine
fokale, eitrige Entzündung auf.
Mikrobiologischer Untersuchungsbefund
Lunge -> Corynebacterium kutscheri und Escherichia coli, keine
Hefen und Schimmelpilze
Leber -> Corynabacterium kutscheri und Staphylococcus
aureus, keine Hefen und Schimmelpilze
Beurteilung
Die Erkrankungs- und Todesursache war ein akutes Herz- und
Kreislaufversagen in Verbindung mit einem septisch streuenden Geschehen
mit Manifestation in
Leber, Nieren, Gehirn, Pankreas, Nebenniere und Schilddrüse.
Ätiologisch sind hierfür die nachgewiesenen Corynebakterien
anzusehen. Des Weiteren war eine
multifokale, hochgradige Dermatitis zu beobachten, die als
mögliche Erregereintrittspforte anzusehen ist.
FAZIT:
Es gibt viele Gründe, warum
der Juckreiz beginnt, oft bleibt es jedoch ungeklärt. Stress
(innerer oder vom Rudel),
auch kleinste Verletzungen
und Rangeleien, Parasiten, Pilze, usw. Wenn die Ratte sich erst
mal intensiv aufgekratzt
hat und die Bakterien durch das
Kratzen tief in die Haut eindringen können, kommt es zum
Teufelskreislauf.
Meist ist es dann egal, was die
Ausgangsursache war, denn die Sekundärinfektion der Haut ist oft
schwer
zu behandeln, weil die Ratte sich
immer wieder selber dort durch die Krallen verletzen wird.
Es ist aber wichtig, auf Parasiten
ausgiebig zu behandeln...parallel zur Behandlung gegen den akuten
Juckreiz, z.b. mit dem Cortison
Prednisolon.
Ausserdem ist ein AB wichtig, wenn
die Hautstellen schon blutig gekratzt wurden.
Das Krankheitsbild ist bei Ratten
und Mäusen bekannt und sehr schwer bis gar nicht effektiv zu
heilen,
wenn es erst mal chronisch
geworden ist. MUD (Murine Ulcerative Dermatitis)
Das sieht nicht nur oft schlimm
aus, ist auch schmerzhaft und extrem lästig=Stress für die
Ratte. Es wird oft zu
einer chronischen
Dermatitis. Hier kann und muß man davon ausgehen, dass sich
die Haut schon mit u.A. Staphylococcus infiziert, vor allem durch die
Selbsttraumatisierung.
Murine Ulcerative Dermatitis (MUD)
http://www.animalcare.ubc.ca/newsletters/2010_fall.pdf
Dermatitis, or inflammation of the skin, is a relatively common
condition. The cause of the dermatitis is unknown. For some reason, the
mice begin scratching
themselves leading to hair loss and damage to the skin (ulceration) in
the areas they are scratching.
Secondary bacterial infections (especially Staphylococcus aureus and
Staphylococcus xylosus) are common once the skin has been damaged by
scratching so
the damaged skin becomes red, raw, painful, itchy, ulcerated and moist.
This condition seems to be more common on the head, face, and shoulders
since that is where they can reach by scratching with their back
toe nails. Ulcerative dermatitis can be found in animals that have fur
mites, or skin injury
from surgery, injections, or fighting but is also found spontaneously
in otherwise healthy.
An early sign of the condition is usually patchy hair loss around the
head, neck or shoulders. This is soon followed by scratch marks and the
skin can quickly become red,
raw and infected. Early recognition is the key to prevent the condition
from getting worse. If the condition is suspected, the first treatment
is to trim all
the hind toe nails of the affected mouse. In many cases, this simple
“treatment” is enough to prevent further damage to the skin. If the
skin is already
damaged, trimming the hind toe nails will still reduce the amount of
damage the mouse does as it scratches and can give additional
treatments like
antibiotics or anti-inflammatories a chance to work.
http://www.merckvetmanual.com/mvm/index.jsp?cfile=htm/bc/171546.htm
S
aureus and S epidermidis
are gram-positive bacteria commonly found on the skin of most animal
species, including mice and rats. In rats, ulcerative dermatitis may be
observed on the head and neck, often secondary to skin trauma from
fighting or scratches. Treatment includes topical antibiotic or
antibiotic/steroid ointments. Therapy may be prolonged without
correcting the irritant stimulus, and immunosuppressed animals do not
respond well. Clipping toenails of the hindfoot helps prevent further
damage caused by scratching.
Infos über Sepsis
Effekt
einer generalisierten
Sepsis auf die synaptische Plastizität im Hippocampus der Ratte
von Katrin Lampadius
Sepsis
ist eine lebensbedrohliche Verlaufsform einer Infektion mit
Bakterien, Pilzen oder Protozoen. Sie kann durch Dissemination des
Erregers, aber auch von lokalen Infektionen ausgehen.
Hierbei reagiert
der infizierte Organismus überschießend mit einer nicht
aufzuhaltenden Aktivierung endogener Enzündungsmediatoren. Dies
kann ein systemisches inflammatorisches
Syndrom (SIRS) mit
nachfolgendem Schock auslösen. Eine Sepsis
ist eine lebensbedrohliche Allgemeininfektion mit
Einschwemmung von Bakterien und/oder Toxinen in die Blutbahn und
der
daraus resultierenden Aktivierung der körpereigenen Abwehr.
kognitiven
Defizite in einem Sepsismodell bei
Ratten sind auf eine Herunterregulierung der nNOS
von Astrid Eisenhauer
Sepsis ->
Anwesenheit von Erregern in der Blutbahn mit systemischer
Entzündungsreaktion:
kardiovaskuläre Zeichen (Hypotension, Tachykardie),
Immunphänomene,
Tachypnoe, Organversagen
(z.B.
Nierenversagen, Leberversagen)
Sepsis-Syndrom
-> Sepsis mit
Zeichen des Endorganversagens (Nierenversagen,
respiratorische
Insuffizienz, Leberversagen, Herzinsuffizienz, disseminierte intravasale
Koagulopathie).
Multiorganversagen: Gleichzeitig
oder rasch aufeinanderfolgendes Versagen von zwei oder
mehr vitalen
Organfunktionen. Der Schweregrad korreliert mit der Anzahl und dem
Schädigungsausmaß
der betroffenen Organe.
Infos
über die Bakterien
Common
Diseases Rats - Charles River Laboratories Inc., Wilmington
Corynebacterium
kutscheri
These
latent infections may be precipitated by a number of stressors
including
shipping, overcrowding, nutritional deficiencies (e.g.pantothenic
acid), immunosuppressive drugs
(e.g. corticosteroids), irradiation, experimental manipulations, and
concurrent infections.
The
bacteria are spread throughout the body via the blood and septic emboli
become lodged in organs with extensive capillary networks (e.g. lung,
kidney and liver) or those
which filter blood (e.g. kidney, choroid plexus and synovial membrane)
Despite
the attention given to more exotic organisms, one of the most
widespread and mundane of bacteria, Staphylococcus
aureus, may cause some of the most frequently
observed lesions in laboratory rats. S.
aureus normally inhabits the skin and mucous membranes, and results in
disease only when there is a break in the integrity of these structures
from trauma or foreign bodies. Gross
lesions generally are those of an
ulcerativedermatitis Lesions are typically intensely pruritic, and are
most frequent on the dorsolateral surface of
the anterior thorax,
headandneck.
Histopathologically
: ulcerative
dermatitis is a chronic suppurative condition, usually with numerous
prominent
dense colonies of
large Gram-positive cocci embedded in serum exudate
and occasionally in the dermis. The
list of differential
diagnoses to be considered should include other bacterial
infections,
especially Corynebacterium kutscheri, as well
as higher bacteria
(Actinomyces spp.,
Actinobacillus spp., Nocardia spp.) and fungi.