muffiger Geruch aus dem Mund und späteres Speicheln

Aiden: Einzug mit 18 Monaten aus dem Tierheim

plötzliches Auftreten von schwach wahrnehmbarem Mundgeruch:  
Verhalten, Gewicht usw war alles normal, nur habe ich ab und an kurz einen schwachen muffigen Geruch aus dem Mundbereich wahrgenommen.
Beim Tierarzt wurde er in Sedation gelegt, damit man in Ruhe den ganzen Mundbereich begutachten konnte. Den Geruch konnte der Tierarzt nicht riechen.
Zu diesem Zeitpunkt war alles ohne "äußerlichen" Befund. Aiden bekam sicherheitshalber ein Antibiotikum.
Der Geruch wurde innerhalb der nächsten Tage deutlicher und er schien anzufangen zu Speicheln, nur sehr, sehr wenig, aber man sah es an den Vorderpfoten.

Also wieder zum Tierarzt:
er wurde dann wieder unter Sedation genauer untersucht. Diesmal sah der Tierarzt im unteren Kieferbereich eine Veränderung im Bereich des Zahnfleisches
der Backenzähne. Bei Berührung blutete es extrem.
Zudem wurden Röntgenbilder gemacht.

Befund der Röntgenbilder

°   Kopf-Ansicht von oben
   

°   Kopf-Ansicht von der Seite
   

Anhand der Röntgenbilder war eine Veränderung im Weichteil im Unterkiefer/Halsbereich zu erkennen.

Das Verhalten und Essen war zu diesem Zeitpunkt ohne Veränderung.
Das Speicheln wurde mit Auftreten eines sehr schnell wachsenden Tumors immer extremer und blutiger, er war zum Schluß klitschenass
unterm Hals. Zudem sah man jetzt, dass die rechte Kiefereite dicker wirkte. (Foto dicker Kiefer und Tumor Halsbereich)

2 Wochen nach dem Röntgen habe ich ihn gehen lassen.

  
Obduktion
Im Bereich des Unterkiefers fand sich eine derbe 1*1*o,5cm große Masse, welche sich als infiltrativ wachsendes, schlecht differenziertes Plattenepithelkarzinom zeigte.
Weiterhin fand sich im Knochenmark eine mittelgradige, myeloische Hyperplasie. Alles anderen Organe waren ohne besonderen Befund.


Info aus dem Net
Quelle: 
http://www.vet-dent.com/tierzahnarzt-wAssets/docs/Umfangsvermehrungen-Mundhoehle-Katze.pdf

Die typische Variante des Plattenepithelkarzinoms ist eine Gewebsvermehrung im Bereich des Zahnfleisches am Ober- und Unterkieferkamm.
Es zeigt sich häufig eine hochrote, brüchige, verletzliche und auf Berührung blutende Umfangsvermehrung, die dem Kiefer aufsitzt.
Neben dem äußerlich sichtbar (exophytisch) wachsenden Anteil findet sich ein deutlich infiltratives Wachstum mit Destruktion des darunter befindlichen
Kieferknochens. Neben der knochenauflösenden (osteolytischen) Potenz zeigt sich vor allem imUnterkiefer zusätzlich eine osteoproliferative Reaktion, die zu einer
tastbaren Auftreibung des Kiefers führt- Klinisch findet sich bei einer raumfordernden Umfangsvermehrung neben der Umfangsvermehrung selbst in variabler Zusammensetzung
eine zunehmende Asymmetrie im Kopfbereich, verstärktes Speicheln, ggf. mit blutigen Beimengungen, Maulgeruch infolge ulzerativer oder nekrotischer Tumoranteile, gelockerte,
verdrängte oder verloren gegangene Zähne in osteolytischen Arealen.

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